10 Jahre Förderverein Retti
Kulturgeschichte Gesellschaft Architektur
Eine Vortragsreihe aus der Mitte des Vereins
Es ist die Kunst des menschlichen Zusammenlebens, mit der sich Adolph Freiherr von Knigge in seinem 1788 erschienenen Buch befasst...
Migration ist ein prägendes Kennzeichen unserer europäischen Kulturgeschichte. Die Bereicherung von Kunst und Kultur durch Künstlerwanderungen, ob von Architekten, Baumeistern, Malern, Bildhauern ...
Weitgehend unbekannt ist, dass Ansbach im 18. Jahrhundert über ein Kunsthandwerk verfügte, das heute Weltgeltung hat: Ansbacher Porzellan hat eine lange und faszinierende Geschichte...
Eine Fayencemadonna aus Schrezheim, dem Rokokobildhauer Franz Martin Mutschele zugeschrieben, befand sich ehemals über dem Eingang ...
Der Landbauinspektor und Baumeister Johann David Steingruber (1702-1787) zählt zu den prägenden Personen Ansbachs Mitte des 18. Jahrhunderts. ...
Anlass des Vortrags sind Überlegungen zu einer Elfenbeinfigur der Sammlung Schuhmann, eines vermeintlichen “segnenden Christuskindes“. ...
Ende des 17. Jahrhunderts zur Ansiedlung von französischen Glaubensflüchtlingen erstmals angedacht, entstand im 18. Jahrhundert nach Plänen von Leopoldo Retti ...
Dem Guckkästner der Suppraporte im Falkenhauser-Zimmer des Retti-Palais ist der Vortrag des Abends gewidmet....
Museen: Tempel der Kunst, Räume der Bildung, Oasen der Ruhe, architektonische Alleinstellungsmerkmale?...
Kathedralen, Dome und Münster prägen die europäische Stadtgestalt. Fotomotiv, touristischer Hotspot, aber auch ein spiritueller Sehnsuchtsort. ...
Es ist die Kunst des menschlichen Zusammenlebens, mit der sich Adolph Freiherr von Knigge in seinem 1788 erschienenen Buch befasst; es ist kein - wie fälschlich angenommen - strenges Regelwerk - und Benimmbuch. Damals lösten sich alte Gesellschaftsstrukturen auf und mit den Ideen der Aufklärung formte sich eine neue Ordnung. Und heute, im Zeitalter der Digitalisierung, in dem künstliche Intelligenz unsere Kommunikation beeinflusst und soziale Medien unsere Interaktion prägen, stehen wir abermals vor großen Herausforderungen. Doch noch immer geht es um Höflichkeit und Fingerspitzengefühl, um Empathie und Wertschätzung, um Respekt und Toleranz im Umgang miteinander.
Barbara Danowski ist zertifizierte Kniggetrainerin der Knigge-Akademie und von der Industrie- und Handelskammer zertifizierte Trainerin für Business-Etikette.
Migration ist ein prägendes Kennzeichen unserer europäischen Kulturgeschichte. Die Bereicherung von Kunst und Kultur durch Künstlerwanderungen, ob von Architekten, Baumeistern,Malern, Bildhauern und nicht zuletzt von Stuckateuren im Zeitalter des Barock, wird in der Architektur unserer Städte bis heute prägend erkennbar. Auch das barocke Gesicht der Stadt Ansbach verdankt sich diesen auswärtigen Künstlern und ihren Erfahrungen und Kenntnissen, die sie auf langen Wanderschaften und in Netzwerken über die Jahrhunderte erworben haben und hier zu unserer bis heute andauernden Bewunderung sichtbar sind.
Der Vortrag beleuchtet die Funktionsweise des engmaschigen Familiennetzwerks, das von einem kleinen lombardischen Dorf ausgehend, sich über halb Europa ausbreiten und das Baumeister und Künstler wie Leopoldo Retti oder die Brüder Carlone nach Ludwigsburg und Ansbach bringen konnte.
Dr. Christian Schoen ist Kunsthistoriker und Kurator. Nach leitenden Positionen in München und Reykjavík ist er aktuell Leiter des Museum Retti Palais und Vorsitzender des Förderverein Retti.
Im Rahmen der Ansbacher Rokoko-Festspiele.
Weitgehend unbekannt ist, dass Ansbach im 18. Jahrhundert über ein Kunsthandwerk verfügte, das heute Weltgeltung hat: Ansbacher Porzellan hat eine lange und faszinierende Geschichte, und findet sich in den bedeutendsten Museen, gerühmt für die filigranen Dekore und die charakteristischen Formen, die oft von der Natur und der regionalen Kultur inspiriert sind. In der Fachliteratur findet sich immer wieder der Vergleich zu Meissen. Wir wollen versuchen, uns die Einzigartigkeit dieses Kunsthandwerks anhand bisher unbekannter Stücke aus drei Privatsammlungen zu vertiefen.
Eine Fayencemadonna aus Schrezheim, dem Rokokobildhauer Franz Martin Mutschele zugeschrieben, befand sich ehemals über dem Eingang der Fürstenherberge in Wolframs-Eschenbach. 1928 erwarb sie der Nürnberger Fayencesammler und Unternehmer Igo Levi. Als Jude in der NS-Zeit verfolgt, war Levi 1939 zur Emigration gezwungen. Seine Fayencesammlung wurde beschlagnahmt und verkauft. Nach 1945 an Levi restituiert, gelangte die Madonnenfigur schließlich in die USA und an ihren heutigen Standort.
Der Vortrag beleuchtet die wechselvolle Geschichte der Skulptur ebenso wie die Biografien ihrer Eigentümer und die Forschungen zu ihrer Provenienz.
Dr. Anja Ebert, Kunsthistorikerin, nach Studium und Promotion in Bamberg, Edinburgh und Dortmund Tätigkeit an verschiedenen Museen. Seit 2014 in der Provenienzforschung, unter anderem am Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg, aktuell am Museum für Angewandte Kunst, Köln.
Der Landbauinspektor und Baumeister Johann David Steingruber (1702-1787) zählt zu den prägenden Personen Ansbachs Mitte des 18. Jahrhunderts. Kaum bekannt jedoch ist, dass in seiner Familie damals Blitzableiterbau und Elektrisiermaschinen eine große Rolle spielten. Das naturwissenschaftliche Interesse konzentrierte sich nicht nur auf Vorführungen und das Verfassen von Fachliteratur, sondern weitete sich auch auf die Entwicklung von pädagogischem Spielzeug, von Universalrechentafeln und von Instrumenten. Ebenso wurden Schönheits-und Haarfärbemittel entwickelt und bebilderte Versandkataloge herausgegeben.
Renate Müller-Reuther entführt uns in die Zeit der Aufklärung, zu Johann Konrad Gütle (1747-1827), einem Buchbindermeister aus Schwabach und seiner Frau Antonia, der Enkelin Steingrubers, die uns evtl. sogar leibhaftig begegnen wird, denn ihr Ehemann und Tausendsassa konnte ja sogar zaubern.
Anlass des Vortrags sind Überlegungen zu einer Elfenbeinfigur der Sammlung Schuhmann, eines vermeintlichen “segnenden Christuskindes“. Die Spurensuche führt zu den Anfängen der christlichen Kunst und den ersten Jesusdarstellungen mit dem Dreifingergestus. Untersucht werden die Ursprünge dieses Gestus und welche Aussagen mit ihm in Malerei und Skulptur in den jeweiligen Epochen verbunden waren.
Eugen Ringhand, ehemals Offsetdrucker und Buchhändler, über viele Jahre mit Themen der klassischen Archäologie befasst. Mit seinem Umzug nach Ansbach begann die Forschung über Johann Georg Pfister, die mit einer Biografie abgeschlossen werden konnte.
Ende des 17. Jahrhunderts zur Ansiedlung von französischen Glaubensflüchtlingen erstmals angedacht, entstand im 18. Jahrhundert nach Plänen von Leopoldo Retti südlich der mittelalterlichen Ansbacher Altstadt ein neues Viertel – die sogenannte Neue Auslage oder Neue Anlage. Sein eigenes repräsentatives Anwesen, das heutige Retti Palais, entstand ab Ende 1743 im östlichen Teil des neuen Viertels. Von Rettis städtebaulichen Plänen ausgehend beleuchtet der Vortrag die städtebauliche Entwicklung Ansbachs vom 18. Jahrhundert bis heute.
Prof. Dr. Jennifer Gerend lebt seit 2019 in Ansbach. Sie hat die Professur für Regionalmanagement und Sozialwissenschaftliche Methoden an der Hochschule Weihenstephan Triesdorf inne und forscht u.a. zu den sozialen Aspekten von Baulücken. Dr. Kerstin Kech lebst seit 2017 in Ansbach, ist aktuell die Schriftführerin des Retti-Vereins und arbeitet um Kultur- und Tourismusbüro der Stadt Ornbau.
Dem Guckkästner der Suppraporte im Falkenhauser-Zimmer des Retti-Palais ist der Vortrag des Abends gewidmet. Das frisch restaurierte Ölbild von Johann Michael Schwabeda (1734-1817), wohl um 1767 über der Tür des reich verzierten Zimmers angebracht, zeigt in einer schönen Genreszene einen wandernden Schausteller mit einem Guckkasten, der die Kinder der Markgräflichen Hofgesellschaft erfreut. Welche Weltsicht brachte ein Guckkästner Jung und Alt, wenn er von Ort zu Ort mit seinem Kasten umherzog und seine dreidimensional wirkenden Darstellungen der 7 Weltwunder, des Erdbebens von Lissabon oder der Altertümer Roms vorführten? Mit den verschiedenen Darstellungen des Guckkästners in den Darstellungen der damals beliebten Händlerrufen in den Porzellan- und Fayence-Figuren des 18. Jahrhunderts schlagen wir zugleich einen Bogen zur künftigen Sammlung des Retti-Palais.
Dr. Konrad Vanja ist Volkskundler und war von 2000 bis 2012 Direktor des Museums Europäischer Kulturen in Berlin.
Museen: Tempel der Kunst, Räume der Bildung, Oasen der Ruhe, architektonische Alleinstellungsmerkmale? In ihrem Streifzug durch die letzten Jahrzehnte beleuchtet Elisabeth Meisel die Vielschichtigkeit moderner Museumsarchitektur und fragt, was uns in diese besonderen Orte zieht. Von spektakulären und extravaganten Designs bis hin zu expressiven und radikal abstrakten Formen – die Vielfalt der architektonischen Ansätze bietet eine spannende Grundlage für Diskussionen.
Elisabeth Meisel, Nürnberger Baudirektorin im Ruhestand, ist Vorsitzende des Kulturforums Ansbach und Initiatorin der Vortragsreihe “Baukultur”.
Kathedralen, Dome und Münster prägen die europäische Stadtgestalt. Fotomotiv, touristischer Hotspot, aber auch ein spiritueller Sehnsuchtsort.
Erbaut wurden diese Großbauwerke häufig von Bauhütten und deren Meistern. Diese blicken mittlerweile auf einen mehrere Jahrhunderte alte Tradition zurück. Die Europäischen Dombauhütten wurden 2020 immaterielles Weltkulturerbe.
In dem Vortrag wird die Geschichte der Hütten und das Besondere, das den Eintrag in das Register „Guter Praxisbeispiele“ der UNESCO-begründete, am Beispiel der fränkischen Staatlichen Dombauhütte des Bamberger Doms St. Peter und St. Georg, dargestellt.
Jürgen König, Schreiner, Dipl.-Ing. (univ.) Architekt, Mitglied im Verein der Europäischen Dombaumeister e.V. Er begleitete in den Jahren 2015–2022 die Staatliche Dombauhütte Bamberg.
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